Ziele

Die Rettungshundestaffel Nordbayern e.V. bildet ihre Hunde nach der Lehrmethode von Anton Fichtlmeier aus. Wesentliches Merkmal hierbei ist die gemeinsame Sprache (Binärsprache) zwischen Mensch und Hund. Es findet eine Kommunikation zwischen den Partnern statt, die der Kommunikationsweise der Hunde sehr nahe steht.

Unsere Ausbildung geht weg von den weit verbreiteten Konditionierungsmodellen, von einstudierten Reizbeantwortungsmustern und Automatismen, geht hin zur kognitiven Ethologie.

Neben der Ausbildung von leistungsfähigen Rettungshunden verstehen wir unsere Arbeit mit diesen zugleich als Feldstudie. Wir wollen das kreative Potential der Hunde weiter entschlüsseln und den Hundeführern näher bringen. Wir wollen zeitgleich mit unseren Trainingseinheiten herausfinden, was Hunde denken und fühlen, wenn ihnen Aufgaben gestellt werden. Wollen herausfinden wie sie den ihnen zur Verfügung gestellten Freiraum nutzen und wie sie ihre Lösungsmodelle kommunizieren.

Unser Ziel dabei ist, das kreative Potential, die emotionalen, empathischen und mentalen Fähigkeiten unserer Hunde zu fördern und in Einklang mit ihnen auszuschöpfen.

Hierzu nutzen wir unter anderem die Anzeigeform „freies Verweisen“, der Hund hat den Freiraum, individuell anzuzeigen. Je nach vorgefundener Situation, daraus resultierendem Erregungszustand und seinen Schlussfolgerungen, wird und darf er seine Ideen kommunizieren.  Der Hundeführer hält dabei nicht zwangsläufig an seiner ursprünglichen Ausbildungsidee (auf welche Art und Weise der Hund anzuzeigen hat) fest, sondern geht blitzschnell auf das ihm angebotene Lösungsmodell ein. 

Dazu ist es wichtig, die Kommunikationssignale des Hundes zu erkennen. Wer schon einmal gesehen hat, wie rasant sich Hunde untereinander abgleichen, weiß, was das bedeutet. In unserem Training wird dafür der Blick des Hundeführers geschärft und dem Hund zugleich ein entspanntes Lernfeld geboten, in dem er sich selbst erfahren kann.

Bei der Ausbildung unserer Hunde werden mehrere Ebenen angesprochen: die kognitive, die kommunikative, die instinktive Ebene und die Ebenen der klassischen und operanten oder instrumentellen Konditionierung.

Durch diese Mehrschichtigkeit ist eine höhere Zuverlässigkeit gerade in Stresssituationen gegeben.